Sumpfbeet

In diesem Winter hat mich eine Freundin angerufen und gefragt, ob ich für eine alte Zinkbadewanne Verwendung hätte.  

Sie hat ihren Garten entrümpelt und könne die Wanne nicht mehr gebrauchen. Nun ja, eigentlich kann man bei so etwas ja nicht nein sagen. Ich bin für altes „Gerümpel“ ja immer zu haben.

Mein Mann war nicht begeistert, denn in unserem Garten ist bereits eine Wanne zu einem Gartenteich umfunktioniert worden (diese Geschichte erzähle ich Euch ein anderes Mal).  Er war der Meinung, wir hätten keinen Platz dafür. Aber aller Bedenken zum Trotz sind wir natürlich los und haben die Wanne geholt.

Im ersten Augenblick hatten wir gar keine Idee wohin damit. Einige Teiche in den verschiedensten Gefäßen haben wir ja schon. Aber leider keinen richtigen Teich mit Ufer- und Sumpfzone.

Also ein Sumpfbeet muss her! Es kostete einige Überzeugungsarbeit bei meinem Mann, aber dann war schnell ein Platz gefunden und die Arbeiten konnten im Frühjahr beginnen!

Hinter der schwedischen Mehlbeere liegt immer noch der alte Baumstamm des Zwetschgenbaums, den wir vor einiger Zeit fällen mussten. Ein Pilzbefall hat dem alten Baum leider den Garaus gemacht.

Schweren Herzens mussten wir uns von ihm trennen. Doch der Stamm blieb als Totholz im Rasen liegen. Und genau zwischen Mehlbeere und Stamm ist der ideale Platz für die Wanne.

Die Wanne musste erst noch repariert werden, da das Abflussloch wasserdicht verschlossen werden muss. Ansonsten ist sie noch gut in Schuss. Keine Rostlöcher oder ähnliches.

Mein Mann übernimmt den Aushub. Bei allen Arbeiten steht er mir mit Tat und sehr viel Kraft (im wahrsten Sinn des Wortes!) zur Seite. Die ausgehobene Gartenerde wird von Rasenresten, Steinen und möglichst allem Kleingetier befreit und zur Seite gepackt. Es kostete ganz schön Zeit und Mühe, bis die Wanne (mit Hilfe einer Wasserwaage) genau waagrecht in der Grube lag.

Waagrecht ist natürlich wichtig, da das Wasser später ja optimal stehenbleiben soll.

Die nährstoffreiche Gartenerde ist als Befüllung für das Sumpfbeet ideal und kommt somit Schaufel für Schaufel wieder in die Wanne.  Oben bleiben bis zum Wannenrand bei mir ca. 8 cm frei. Anschließend vorsichtig festtreten. Die Erde soll aber nicht zu sehr verdichtet werden.

So, nun konnte das Wasser kommen. Ich befüllte die Wanne bis zum oberen Rand und beobachtete, wie viele Luftblasen an die Oberfläche stiegen.

Bis zum nächsten Tag war das Wasser alles von der Erde aufgesaugt worden. Also wieder Wasser marsch! Nach einigen Tagen konnte ich feststellen, dass der Wasserpegel ca. 4 cm unter dem Wannenrand gleichblieb. Ideal. Dann habe ich mir Pflanzen für mein Sumpfbeet ausgesucht. Teilweise im Internet bestellt, in Gartenmärkten gekauft oder Pflanzen aus meinen Teichen einfach geteilt.

Meine Wahl fiel auf: Sumpfdotterblumen, Sumpfvergissmeinnicht, ein schmalblättriges Wollgras, eine gefleckte Gauklerblume, eine Kardinalslobelie, Sumpfschwertlilie, Sternsumpfgras (aber ich befürchte, das ist in meiner Region nicht winterhart. Na ja, man wird sehen), Rohrkolben und Froschlöffel.

Die Sumpfdotterblume blühte als erstes. Jetzt stehen Sumpfvergissmeinnicht und die Gauklerblume in voller Pracht. Das Wollgras hat zwar nur einen Blütenstängel, aber der ist echt die Wucht!

Mein Beet hat einen sonnig bis halbschattigen Platz und darum muss ich aufpassen, dass die Sonne das Beet nicht für längere Zeit austrocknet. Sollte der Wasserspiegel sinken, muss natürlich Wasser zugeführt werden, damit die Pflanzen rundum zufrieden sind. Bei starkem Regen kann das Wasser einfach in die umliegende Rasenfläche abfließen. Die ersten Tierchen haben sich auch schon angesiedelt!

Nun, falls Euch meine Idee gefällt:

 

Viel Spaß beim Buddeln und Anpflanzen!